Die rechte Organisation Pegida NRW versucht in den letzten Monaten erneut an älteren Erfolgen und großen Demonstrationen, wie in den letzten Jahren, anzuknüpfen. Auch dieses mal wollten sie groß mobilisieren und den Schulterschluss mit der Querdenker Bewegung vollziehen. Nachdem erst die Demonstration abgesagt wurde, mobilisierte Pegida nun doch zum Duisburger Hauptbahnhof. Laut Medienberichten, sei der Grund für die kurzzeitige Absage der Demonstration die Inhaftierung des Anmelders Kevin.
Um die rassistische Hetze nicht unbeantwortet zu lassen, riefen wir zum Gegenprotest auf. An unserer Demonstration beteiligten sich rund 60 Antifaschistinnen und Antifaschisten. In zwei Redebeiträgen wurde die Notwendigkeit einer handlungsfähigen und kontinuierlich organisierten antifaschistischen Arbeit betont. Unsere Demonstration zog laut und kämpferisch vom Stadttheater zum Hauptbahnhof. Am Bahnhof angekommen, versuchte die Polizei uns schnellstmöglich von der Straße zu drängen und so kam es zu kleineren Rangeleien mit der Polizei.
Pegida konnte währenddessen keine 20 Leute an einem grauen Samstagmittag vor den Hauptbahnhof mobilisieren. Ihre Reden handelten von einer kommunistischen Weltverschwörung und der Impfpflicht. Aufgrund der geringen Teilnehmerzahl musste deren Demonstrationszug auf dem Bürgersteig laufen und wurde zwischendurch von einer roten Ampel gestoppt.
Am Kantpark gab es noch eine kleinere Auseinandersetzung zwischen der Duisburger Polizei und Antifaschisten die auf die Demoroute von Pegida wollten.
Auch dieser Versuch von Pegida ihre rechte Hetze in Duisburg zu verbreiten ist fehlgeschlagen. Allein, dass deren Teilnehmer*innenzahl stetig sinkt, zeigt uns, dass der bisherige und kontinuierliche Gegenprotest einen Teil dazu beigetragen hat, dass die Veranstaltung von Pegida weniger besucht werden. Dennoch dürfen wir uns (auch wenn es nur kleine sind) nicht auf Erfolgen ausruhen, sondern müssen stetig weiter arbeiten und den Kampf gegen Rechts führen.
Jede noch so kleine Aktion, Kundgebung oder Demonstration ist ein wichtiger Schritt im Aufbau einer starken Antifaschistischen Aktion!
Ein Genosse muss sich am 12.01.2022 in Krefeld vor Gericht verantworten. Vorgeworfen werden ihm Delikte bei mehreren Protesten gegen Nazis und rechte Verschwörungstheorien.
Der Prozess findet vor dem Jugendschöffengericht statt und ist daher nicht öffentlich. Das Verfahren soll der Einschüchterung des jungen Genossen dienen und ihn davor abhalten weiterhin antifaschistische Arbeit zu betreiben. Wir lassen uns davon nicht einschüchtern und werden unseren Genossen an diesem Tag zum Gericht begleiten und uns solidarisch zeigen.
Wir treffen uns am 12.01 ab 8:30 vor dem Duisburger Haupteingang (Westseite) und fahren dann gemeinsam um 9 Uhr mit der Bahn nach Krefeld, oder kommt direkt zur Mahnwache ab 9:30 vor dem Amtsgericht Krefeld, Nordwall 131 47798 Krefeld.
Wir blicken auf ein kämpferisches und erfolgreiches Jahr 2021 zurück. Gemeinsam haben wir Demonstrationen und Anreisen für überregionale Proteste organisiert, Genoss*innen vor Gericht unterstützt und viele weitere Aktionen auf die Beine gestellt. Im Folgenden wollen wir auf einige erfolgreiche Aktionen zurückblicken.
Im Februar haben wir unter dem Motto „Platzverweis für Querdenken – Klassenbewusst und antifaschistisch gegen rechte Verschwörungsideologien“ eine Gegendemonstration gegen die erstarkende Querdenkerbewegung in Duisburg organisiert. Auch durch diese Demonstration hatte es die Bewegung lange Zeit schwer in Duisburg Fuß zu fassen. Allerdings werden die „Spaziergänge“ in Duisburg und bundesweit aktuell immer größer und werden uns auch im Jahr 2022 beschäftigen.
Am 8. März hat das Aktionsbündnis „Aktionsbündnis Frauen* Duisburg“ eine Demonstration organisiert. Unter dem Motto „Die Krise steckt im System – Gemeinsam gegen Patriarchat & Kapitalismus“ demonstrierten mehr als 200 Menschen gegen patriarchale Unterdrückung und machten so z.B. auf die besonders schlechten Arbeitsbedingungen für Frauen* aufmerksam, die sich gerade in der Krise für viele verschlechterten.
Zwangsräumungen Anfang März hat die Stadt Duisburg, aus rassistischen Motiven, in der Gravelottestraße in Hochfeld, drei Häuser geräumt. Mitten in der Pandemie wurden die Bewohner*innen aus ihren Wohnungen gezwungen. Zusammen mit den Bewohner*innen und anderen Duisburger Initiativen haben wir verschiedene Aktionen gegen diese Verdrängung organisiert.
Die Neonazis von „Die Rechte“ wollten am 1. Mai in Essen aufmarschieren. Wir haben am Anschluss an die „Revolutionäre 1. Mai Ruhrdemonstration“ Proteste gegen die rassistische Vereinnahmung des Tages unserer Klasse organisiert. Die Polizei versuchte jeglichen Protest zu unterbinden, was ihnen allerdings nicht überall gelang.
Als OAT haben wir auf drei Demonstrationen des Bündnisses gegen das Versammlungsgesetz antifaschistische Blöcke mit organisiert. Das besonders aggressive Vorgehen der Polizei und die stundenlange Einkesselung unseres Blocks, erregte viel Aufmerksamkeit und Unmut. Letztendlich wurde ein leicht verändertes neues Versammlungsgesetz im Landtag beschlossen. Davon lassen wir uns aber auch in Zukunft nicht in unserem Protest einschränken.
Unter dem Motto „Antifascist Action! Gegen rechte Krisenlösungen“ hat die bundesweite Kampagne viele Aktionen gegen die AfD, Querdenker und andere Rechte durchgeführt. In Duisburg können wir auf einige erfolgreiche Aktionen zurückblicken. Die Kampagne endete mit den Vorabenddemos, an denen bundesweit mehrere tausend Menschen teilnahmen. Auch im neuen Jahr 2022 werden wir unsere Arbeit weiterführen, um kontinuierliche und praktische antifaschistische Arbeit in Duisburg zu leisten. Zudem wollen wir weiter wachsen, auch an den bevorstehenden Aufgaben. Es ist wichtig eine starke antifaschistische Aktion aufzubauen, um die Kämpfe gegen Rechts und jeglicher Diskriminierung fortzusetzen.
Am Sonntag, den 12.12. haben wir mit ca. 85 Antifaschist*innen eine Demo gegen PEGIDA vom König-Heinrich-Platz zur Kundgebung der Nazis am Hauptbahnhof durchgeführt. Auf unserer Auftaktkundgebung gab es Reden vom OAT, vom Linken Zentrum und einen Poetry Slam gegen Rechts. In den Redebeiträgen wurde die Notwendigkeit von organisiertem, antifaschistischem Protest gegen Nazis betont. Die Redner*innen erklärten, dass wir uns weder auf den Staat oder die neue Bundesregierung verlassen können, noch von Repression der Polizei und Justiz in unserem notwendigen Protest einschränken lassen sollten.
Kurz nach Beginn der Antifa Demo wurde das Gesagte dann auch in die Tat umgesetzt. Während eine Polizeikette den Demozug aufhielt, wollten die Beamten das rufen von „ACAB“ als Straftat inszenieren und unsere Versammlung auflösen. Die Demoteilnehmer*innen machten aber weiter gute Stimmung und reagierten mit Parolen gegen die geplanten Gesetzesverschärfungen des Versammlungsgesetzes. Lautstark wurde militanter und selbstbestimmter Antifaschismus verteidigt statt sich vorschreiben zu lassen wie man zu demonstrieren hat. Die Demo konnte daraufhin auch wieder fortgesetzt werden.
Trotz regnerischem Wetter schlossen sich nach der Hälfte der Strecke nochmal einige solidarische Menschen von einer Seebrücken-Kundgebung der Antifa Demo an. Gemeinsam und lautstark zog die Demo dann zum Hauptbahnhof, wo neben rund 30-40 Neonazis auch der Anti-PEGIDA Protest von DSSQ mit ca. 200-250 Leuten stattfand. Begrüßt von „Siamo tutti antifascisti“ und „Alle zusammen gegen den Faschismus“ Parolen schloss sich unsere Demo dann auch dem DSSQ Protest an.
Die Rassisten von PEGIDA haben nach einer Auftaktkundgebung dieses Mal auch eine eigene Demo gemacht und sind Richtung Immanuel-Kant-Park losgelaufen. Einige Antifaschst*innen sind daraufhin in Kleingruppen in der Nähe der Nazis geblieben. Es kam dabei zu keinen nennenswerten Zwischenfällen und so endete der überschaubare Naziaufmarsch schließlich wieder am Duisburger Hauptbahnhof. Anwesend waren u.a. Nazis der Volksgemeinschaft Niederrhein und der Kleinstpartei die Rechte.
Insgesamt zeigt sich erneut das was wir schon kennen: die Polizei versucht mit großem Aufgebot und unter Anführung skurriler Gründe die Antifa Demo zu stören. Letztlich sind aber alle Aktionen gegen PEGIDA erfolgreich abgelaufen und es bleibt bei der Bilanz, dass die Faschisten in Duisburg praktisch keine Leute mit ihren Inhalten erreichen können. Erwähnenswert ist noch, dass die Nazis in ihrer Mobilisierung und auf ihren Transparenten versuchten das Querdenken-Spektrum anzusprechen, was aber erfolglos blieb. Es zeigt sich also, dass diese Form der Proteste weiter notwendig bleibt und unsere Demo dabei eine sinnvolle Ergänzung zu den sonstigen Aktionen gegen Rechts darstellt. Im Januar geht es im Linken Zentrum weiter mit unserem Offenen Antifaschistischen Treffen am Freitag, den 07.01.22 um 18:30Uhr. Kommt vorbei, bleibt aktiv und lasst uns gemeinsam die Erfahrungen auswerten. Lasst uns zusammen die antifaschistische Aktion aufbauen!
Heute am 03.07.2021 haben antifaschistische Gruppen aus Bochum unter dem Motto „Solidarisch gegen die Krise! – Entschlossen auf die Straße!“ zum Protest aufgerufen (Aufruf: https://antifabochum.noblogs.org/2021/06/demo-03-07/).
Anlass dazu war die (Groß-) Veranstaltung der Gruppe „Querdenken 234“ mit dem Namen „Grundrechte total“ auf dem Kirmesplatz. Name und Datum der verschwörungstheoretischen Veranstaltung spielen bewusst auf das dieses Jahr aufgrund der Pandemie nicht stattfindende Open Air Festival „Bochum total“ an.
Wir haben eine öffentliche Anreise aus Duisburg organisiert, die wegen etwa 15-20 Nazis und Hools an unserem Treffpunkt vor dem Duisburger HBF verzögert wurde. Offensichtlich hat die Nazi Partei Die Rechte Duisburg nach dem starken antifaschistischen Gegenwind am 19. Juni Verstärkung aus anderen Städten geholt und einen sehr kurzen Info-Stand vor dem HBF durchgeführt (Bericht: https://oatdu.wordpress.com/2021/06/19/erfolgreiche-antifaschistische-aktion-gegen-die-rechte-in-duisburg/)
Während sich der antifaschistische Protest formierte, beendeten die Nazis ihre Kundgebung und gingen geschlossen und ohne Bullenbegleitung in den Hbf. So war es für uns nicht mehr möglich dagegen zu halten. Dadurch verzögerte sich unsere Anreise nach Bochum. Vermutlich haben die Nazis aus Duisburg und Umgebung an der Querdenken Veranstaltung in Bochum teilgenommen. Wir danken an dieser Stelle allen solidarischen AntifaschistInnen, die sofort vor Ort waren und uns unterstützt haben!
In Bochum haben wir uns dem antifaschistischen Protest angeschlossen und gegen ca. 500 Querdenken Anhänger protestiert. Während der antifaschistischen Abschlußkundgebung gab es immer wieder Provokationen seitens Bullen, die versucht haben mit Gewalt TeilnehmerInnen der Querdenken Veranstaltung durch unserer Kundgebung durchzuprügeln. AntifaschistInnen blockierten daraufhin entschlossen die Schleußwege und haben dafür gesorgt, dass einige Schwurbler einen großem Umweg laufen mussten.
In den zahlreichen Redebeitägen wurden auf der Kundgebung Ansätze eines gemeinsamen Kampfes gegen Kapitalismus und rechte Krisenlösungen betont. Für mehr Infos und Demo Bericht solltet ihr in den nächsten Tagen die social media Kanäle der Bochumer Antifa Gruppen und die folgende Website checken: https://antifabochum.noblogs.org
Kurzes Fazit
Es gab nun zum zweiten Mal in wenigen Wochen einen Info-Stand der Neonazis von Die Rechte Duisburg genau um die selbe Uhrzeit und auf dem selben Platz wie mit einer antifaschistischen Veranstaltung (am 19. Juni auf dem König Heinrich Platz auf der Veranstaltung von DSSQ zum Versammlungsgesetz und heute bei unserer öffentlichen Anreise). Dabei bewaffnen sich die Nazis mit Schlagringen vor den Augen der Duisburger Polizei ohne Strafanzeigen oder Konsequenzen.
Ferner zieht sich die Polizei komplett zurück und lässt die Nazis gewähren und kommt erst dann wieder zum Ort des Geschehens, wenn die Nazis sie um Hilfe bitten.
Der Protest gegen Querdenken und rechte Krisenlösungen in Bochum ist für uns AntifaschistInnen sehr von Bedeutung, weil diese rechtsoffene Massenbewegung vielen organisierten Faschisten die Gelegenheit gibt, sich zu vernetzen und ihre Strukturen weiter auszubauen. Daher zeigte die Demonstration „Solidarisch gegen die Krise! – Entschlossen auf die Straße!“ eine klare Kante gegen Nazis und Schwurbler.
Gemeinsame Anreise aus Duisburg: Samstag, 3. Juli 2021 | 12:45 Uhr | Duisburg HBF
Flyer der Kampagne „antifascist action!“ zu Querdenken
Was kommt nach Corona? Doch auch abgesehen von organisierten Faschisten ist die Corona-Bewegung selber eine Gefahr. Viele Menschen haben sich durch sie nicht nur politisiert, sondern sind auch einem antisemitischen Q-Anon-Verschwörungswahn verfallen. Zudem konnten sie immer wieder Erfahrung auf der Straße sammeln und Gleichgesinnte finden. Es ist davon auszugehen, dass die jetzt gebildeten Strukturen auch „nach Corona“ weiter bestehen werden.
Klare Kante gegen Nazis und Schwurbler! Die Anti-Corona-Bewegung ist im vergangenen Jahr zu einem rechten Schlüsselakteur geworden. Angefangen als bunte Sammelbewegung gegen die Coronamaßnahmen der Bun- desregierung, hat sich v. a. durch Querdenken eine Struktur gebildet, die Ortsgruppen im gesamten Bundesgebiet stellt und zu Großevents mobilisiert. Mit der Partei „Freie Sachsen“ gibt es nun auch ein Gemeinschaftsprojekt aus organisierten Faschisten und der Anti-Corona-Bewegung. Ihr seid nicht der Widerstand – ihr lauft mit Nazis Hand in Hand! Schon seit Beginn nehmen zahlreiche Rechte aus Reihen der AfD, Anti-Gewerkschafter von Zentrum Automobil, Faschisten der Identitären Bewegung und klassische Nazis an den Corona-Demos teil und fühlen sich dort sichtlich wohl. Der wirre Charakter der Massenbewegung, in der jede Meinung soviel zählt wie die andere, bietet den Nazis idealen Nährboden für ihre Hetze. So haben sich organisierte Faschisten an ihre Spitze gestellt und nehmen an Großdemos im gesamten Bundesgebiet teil. Da die Forderungen der Corona-Bewegung den Kapitalismus nicht infrage stellen, hält sich auch die staatliche Repression in Grenzen. So können Nazis immer wieder MigrantInnen, Linke und JournalistInnen aus Demos heraus angreifen.
Mehr Infos zur Kampagne „antifascist action!“ findet ihr unter:
Am Dienstag, den 25.05. gibt es bundesweit viele Aktionen zum Jahrestag der Ermordung George Floyds. Im letzten Jahr gab es nach dem 25. Mai in vielen Städten weltweit große Demonstrationen und militante Aktionen gegen die Polizei. Geändert hat sich jedoch nichts. Meldungen über rassistische Chatgruppen innerhalb der Polizei, auch und insbesondere in Essen, sowie Waffenlager rechtsextremer Bundeswehrsoldaten sind zu einer alltäglichen Normalität geworden. In NRW plant die Landesregierung sogar Verschärfungen des Versammlungsgesetzes, wodurch Aktionen gegen die rassistischen und faschistoiden Auswüchse des Systems weiter kriminalisiert und verhindert werden sollen.
Um uns nicht in die Enge treiben zu lassen, müssen wir aktiv auf der Straße sein und unsere gemeinsamen Kämpfe entschlossen führen. Rassismus und Polizeigewalt wird nicht von selbst verschwinden. Wir müssen unsere Trauer und Wut in Handeln und den Aufbau einer eigenen, antirassistischen und antifaschistischen Seite umwandeln.
Während am 25. Mai in NRW mehrere Aktionen und Demonstrationen zeitgleich stattfinden, haben wir uns dafür entschlossen in unsere direkte Nachbarstadt Essen zu fahren. Die Demonstration dort wird vom „Bündnis 25. Mai“ organisiert und befasst sich noch umfassender mit dem 25. Mai als Aktionstag gegen Rassismus und Polizeigewalt. Denn nicht nur George Floyd wurde vor einem Jahr ermodet, sondern auch die asylsuchende Christy Schwundeck wurde am 19. Mai 2011 von deutschen Polizisten in Frankfurt erschossen. Die Demo steht im Gedenken der beiden rassistischen Morde.
Demonstration: Sonntag, 14. März 2021, um 13 Uhr Pauluskirche/Hochfeld
Was ist passiert? Am vergangenen Donnerstag (04.03.21) wurden in der Gravelottestraße in Duisburg Hochfeld drei Häuser geräumt. Ohne Vorwarnung wurden die BewohnerInnen, unter ihnen viele Familien, mitten in einer Pandemie aus ihren Wohnungen gezwungen. Bereits kurz darauf, am Sonntag (07.03.21), kam es zu spontanem Protest gegen das Vorgehen der Stadt.
Spontaner Protest Politisch Aktive – unter anderem Menschen vom OAT und solidarische NachbarInnen im Stadtteil – haben sich mit den betroffenen HochfelderInnen vernetzt und gemeinsam eine Kundgebung an der Pauluskirche organisiert. So wurde ein Raum geschaffen, in dem die von der Räumung betroffenen Menschen und NachbarInnen sich vor Ort vernetzen und austauschen konnten.
Spontane Demo Die zwangsgeräumten BewohnerInnen haben ihre Forderungen und ihre Wut lautstark an die Öffentlichkeit getragen und die Stimmung auf der Kundgebung wurde zunehmend kämpferischer! Immer mehr Leute aus dem Stadtteil schlossen sich an und die kämpferische Atmosphäre mündete in einer selbstbestimmten Spontandemonstration zu den geräumten Häusern in der Gravelottestraße. Dort forderten sie, zeitnah in ihre Wohnungen zurückkehren zu können und kündigten weiteren Protest an, sollte die Stadt sich weigern, Verantwortung für ihr Vorgehen zu übernehmen.
Wie geht es weiter? Lasst uns zusammen diesen Protest unterstützen! Kommt nächsten Sonntag nach Hochfeld, um den Stimmen der Betroffenen weiterhin Nachdruck zu verleihen! Lasst uns diesen Kampf gemeinsam und solidarisch führen! Gegen Vereinzelung und Verdrängung aus dem Stadtteil! Zwangsräumungen stoppen! Sammelunterkünfte auflösen! Keine Profite mit der Miete! Solidarität ist unsere Antwort!
Zur überregionalen Demonstration am 20. März 2021 gibt es aus unterschiedlichen Städten gemeinsame Anreisen. Wir mobilisieren ebenfalls nach Stuttgart, um nach der jüngsten Repressopnswelle gegen aktive AntifaschistInnen unsere Solidarität auf der Straße zum Ausdruck zu bringen. Meldet euch bei uns, falls ihr mitfahren wollt.
Materialien wie Plakate und Flyer können wir euch bei Bedarf zur Verfügung stellen. Weitere Anreisen und Infos gibt es auf der Kampagnenseite: https://notwendig.org
Konsequent antifaschistisch! Solidarität bleibt notwendig – Auf der Straße und im Knast!
Praktisch im Wochentakt werden zur Zeit faschistische Netzwerke aufgedeckt, nicht wenige davon mit Verbindungen zu Militär, Polizei und Verfassungsschutz. Größere Waffenfunde und Todeslisten inklusive. Gleichzeitig erlebt der Rechtsterrorismus mit den Anschlägen in Hanau, Halle und Kassel einen lange nicht dagewesenen Aufschwung. Politisch wird diese Entwicklung mal mehr oder weniger offen von der AfD wohlwollend begleitet. Die rechte Hetze der blauen Politiker ist der Nährboden, auf dem andere zur Tat schreiten. Und im Zuge der aktuellen Krise tummeln sich bei Veranstaltungen der selbsternannten „Querdenker“ Verschwörungstheoretiker*innen und andere Rechte massenhaft auf den Straßen der Republik.
Kurz: Die gesellschaftliche Rechtsentwicklung ist sicht- und greifbar wie lange nicht. Grund genug zu handeln.
Doch, zumindest auf institutioneller Ebene, passiert das genaue Gegenteil: In den Innenministerien wird lieber über Verbote linker Gruppen diskutiert, die Mörder von Hanau, Kassel und Halle werden zu verwirrten Einzeltätern gemacht, antifaschistische Proteste werden kriminalisiert und mit der Gleichsetzung von Rechts und Links wird die faschistische Menschenverachtung relativiert. In der Konsequenz hofiert der Staat eher die Rechten als dass er sie bekämft. Diese Erkenntnis ist nicht neu, bestätigt aber ein weiteres Mal die Notwendigkeit eines selbstorganisierten, verantwortlichen Antifaschismus. Und so ist es die antifaschistische Bewegung, die sich aktuell der Rechtsentwicklung konsequent entgegenstellt und vielschichtigen Widerstand sowie Selbstverteidigung gegen die Angriffe von Rechts organisiert. Dazu gehören gesellschaftliche Aufklärungsarbeit, Straßenproteste gegen rechte Veranstaltungen und Bündnisarbeit mit anderen Kräften. Notwendiger Teil eines effektiven Antifaschismus ist aber auch die offensive Zurückdrängen und somit die direkte Konfrontation der Faschist*innen.
Für genau solches, konsequentes Handeln soll den Antifaschisten Jo und Dy im Frühjahr 2021 in Stuttgart der Prozess gemacht werden. Beiden wird vorgeworfen an einem Angriff auf Nazis der rechten Scheingewerkschaft „Zentrum Automobil“ am Rande einer Querdenken-Demo in Stuttgart beteiligt gewesen zu sein, bei dem einige Nazis zum Teil schwer verletzt wurden.
Mehrere Woche nach der Auseinandersetzung begann eine Welle der Repression gegen die antifaschistische Bewegung in Baden-Württemberg. Es folgten zehn Hausdurchsuchungen, offene Observationen sowie staatsanwaltschaftliche Zeug*innenvorladungen. Jo und Dy wurden festgenommen und in U-Haft gesteckt. Während Jo nach sechs Monaten die JVA verlassen konnte, sitzt Dy weiter hinter Gittern.
Das Stuttgarter Verfahren ist nicht der einzige Angriff der Behörden auf die linke Bewegung im letzten Jahr. So wurde beispielsweise in Leipzig die Antifaschistin Lina ebenfalls wegen Angriffen auf Neonazis festgenommen und in den Knast gesteckt. Auch sie sitzt noch immer.
Die Behörden reagieren nicht ohne Grund mit Härte: Das direkte Infragestellen des staatlichen Gewaltmonopols durch eine organisierte antifaschistische Bewegung ist dem Staat ein Dorn im Auge. Schließlich beschleunigt die Corona-Pandemie die kapitalistische Krisenentwicklung und schafft damit eine Situation, in der der Staat gezwungen ist die Macht- und Eigentumsverhältnisse noch stärker zu schützen. Der präventive Schlag nach links ist da nur folgerichtig und soll eine antikapitalistische, selbstorganisierte Bewegung von vorne herein delegitimieren und schwächen.
Auch wenn die direkte Repression scheinbar nur Einzelne betrifft, ist sie ein Angriff auf die gesamte Bewegung, der wir uns kollektiv entgegenstellen müssen. Vor Gericht stehen Jo und Dy, angeklagt ist der entschiedene Kampf gegen die Gefahr von Rechts. Genau deswegen stehen wir als Bewegung spektrenübergreifend solidarisch zusammen.
Und: Wir lassen uns von den staatlichen Angriffen nicht einschüchtern und kämpfen weiter. Selbstbestimmter Antifaschismus ist in Zeiten von rechten Mordanschlägen und staatlicher Verstrickungen in rechte Netzwerke nicht nur legitim sondern schlicht und ergreifend lebensnotwendig! Im Rahmen des Prozessauftaktes gegen Jo und Dy und im Kontext des Tags der politischen Gefangenen rufen wir deswegen zu einer überregionalen Demonstration auf.
Für einen konsequenten Antifaschismus! Freiheit für alle politischen Gefangenen! Freiheit für Dy und Lina!
Kommt am 20.März 2021 zur überregionalen Demo nach Stuttgart. Achtet auf die sinnvollen Hygieneregeln und bringt Masken mit.
Am 28.11.2020 waren wir in Kalkar und haben uns an der Demonstration gegen den AfD Bundesparteitag beteiligt.
Antifa Duisburg
Antifa Duisburg
Antifa Duisburg
Antifa Duisburg
Antifa Duisburg
Auf der Demonstration mit etwa 400 TeilnehmerInnen haben wir mit einem kämpferischen Block den bürgerlichen Gegenprotest unterstützt. Die Abschlusskundgebung haben wir jedoch nach einiger Zeit verlassen, nachdem neben den Grünen und der SPD auch CDU und FDP Reden hielten und und ihre Hufeisentheorie von der Bühne aus verbreiten konnten. Wir haben keine Möglichkeiten mehr gesehen, sowohl inhaltlich als auch praktisch die Abschlusskundgebung im antifaschistischen Sinne zu bereichern.
Neues Zuhause für die AfD – Das Wunderland Kalkar
Erst vor wenigen Monaten haben die blauen Nazis in der alten Atomanlage, welches heute das Wunderland – kurz auch „Kernie“ genannt – ist, ihren NRW Landesparteitag abgehalten. Und es ist abzusehen, dass sie weitere größere Veranstaltungen in Kalkar abhalten werden, da sie bereits zum zweiten mal ohne spürbaren Gegenprotest ihre Parteitage abhalten konnten.
Die Bedingungen für einen erfolgversprechenden Gegenprotest sahen von Anfang an schlecht aus: sehr schlechte ÖPNV Verbindung, keine S-Bahn Haltestellen in der Nähe und eine alte Atomanlage mit Hotels und Übernachtungsmöglichkeiten für die RassistInnen und natürlich die Corona bedingten Einschränkungen, die die Anreise erschwerten. Hinzukommt, dass nahezu keine antifaschistische Struktur aus dem Ruhrgebiet nach Kalkar mobilisiert hat.
Kurz gesagt: es war schwierig eine größere antifaschistische Mobilisierung aus dem Ruhrgebiet und Blockaden vor Ort auf die Beine zu stellen. Beides ist nicht gelungen.
Dezentrale Aktionen gegen AfD
Nichtsdestotrotz gab es einen Aufruf einige Tage vor dem AfD Bundesparteitag direkte und dezentrale Aktionen gegen die blaue Nazi-Partei zu organisieren. Soweit uns bekannt ist wurden in München, Frankfurt, Karlsruhe und Duisburg direkte Aktionen organisiert.
Dennoch ist es als ein Erfolg unserer Bewegung zu sehen, dass die AfD sich nicht mehr traut in Großstädten solche Veranstaltungen zu organisieren und sich mit einer alten Atomanlage zufrieden geben muss! Gegenprotest ist trotzdem möglich! Verschiedene bürgerliche und fortschrittliche Organisationen mobilisierten für einen großen Gegenproteste direkt vor dem Wunderland Kalkar.
Es ist unsere Aufgabe als AntifaschistInnen in solchen Situationen eine stärkere Vernetzung in der Region auf die Beine zu stellen und nach Möglichkeit Kräfte, Ressourcen und Kapazitäten solidarisch zu teilen.